KultWerkStadt - hehre Ziele ...

... Wege dorthin im Nebel.

Aus der 14. Sitzung des Stadtrats

Vier Mitglieder der Vorstandschaft des neu gegründeten Vereins stellten sich und ihr Vereinsziel in dieser Sitzung dem Stadtrat vor. Die „KultWerkStadt“ hat sich aus einer Initiative junger Further heraus gebildet. Ihr Ziel ist es vor allem, die offene Jugendarbeit in Furth im Wald anzustoßen, wozu es aber die Zusammenarbeit und Unterstützung der Stadt braucht. „Wir wollen Impulsgeber sein“, erklärte Elisabeth Nürnberger, die Zweite Vorsitzende und erklärte "die Förderung der Kultur" in Furth im Wald als Vereinszweck.

Zudem will man eine "offene Jugendarbeit" etablieren und unterstützen. Ausführlich können die Vereinsziele auf der Webseite der "Kultwerkstadt" nachgelesen werden.

Dabei wurde klar, dass die Ziele durchaus wichtig, lobens- und unterstützenswert, den Initiatoren die Wege dorthin aber alles andere als klar sind.

In zahlreichen Auftritten in diversen Medien hat die Initiative das mangelnde kulturelle Angebot in der Stadt Furth im Wald beklagt. Dies veranlasste Fraktionssprecher Siegfried Ehrnböck in der Sitzung zu folgendem Statement:

 

Dass ein Verein, auch wenn er neu gegründet wurde, die Gelegenheit bekommt sich in einer Stadtratssitzung vorzustellen, ist alleine schon bemerkenswert. Eine Premiere, soviel ich mich erinnern kann.

Nach der überwältigenden medialen Präsenz des Vereins in den letzten Wochen ist die heutige Präsentation der Ziele und Wünsche auch nicht mehr wirklich überraschend. Auch wenn diese zum Teil durchaus berechtigt und nachvollziehbar sind, möchte ich doch die eine oder andere Kritik und Anmerkung anbringen.

Was mir zu Beginn euerer Initiative nicht gefallen hat, ist die pauschale, negative und ignorante Darstellung des kulturellen Angebots in der Stadt Furth in den letzten Jahren. Furth galt jahrzehntelang als kulturelle Hochburg im Landkreis. Kultur ist nach Definition „die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen Leistungen“ und die Angebote der Stadt und des Kulturamts sind und waren absolut hochwertig und vielseitig, auch für die Jugend.
Beispiele sind der Kultursommer mit vielseitigem musikalischem und künstlerischem Angebot, Bergwoche, Kino am See, Weiße Nacht, Kultur am Turm, Bands am Drachensee in Zusammenarbeit mit Olli Zilk, u.v.a.m.

Ergänzt wird das kulturelle Angebot durch die Arbeit der Vereine, wo sich Kulturschaffende mit künstlerischen Beiträgen ehrenamtlich engagieren, und das auf allerhöchstem Niveau, sei es in der Volksmusik, Kirchenmusik, klassischer Musik, im Blasorchester, Spielmannszug, bei der Künstlergruppe Freiraum, usw.

Dazu muss man private Veranstalter erwähnen, die genauso wie ihr die Jugend als Zielgruppe sahen: die Marschel-Brüder, Kai Schreiner und zuletzt Olli Zilk. Auch die letzte Veranstaltung von Karin Stelzer in Zusammenarbeit mit ihm hat das eigentliche Problem aufgezeigt:
Der überwiegende Teil der Besucher ist aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus angereist. Die Further waren in der Minderzahl. Man kann da auch hingehen, wenn Reggea Musik „nicht mein Ding“ ist, wie eines euerer Vorstandsmitglieder richtig bemerkte…

Wobei ich bei einem weiteren Kritikpunkt bin. Die Umfrage, die ihr online gestartet habt, ist nach meinem Empfinden alles andere als repräsentativ. Sie hat sich schwerpunktmäßig an ein Publikum gewandt, das mehrheitlich das mangelnde und zu einseitige kulturelle Angebot beklagt, das aber augenscheinlich ein solches in der Vergangenheit nicht wahrgenommen hat.

Noch ein Punkt, der mir ganz wichtig ist: Ist der Verein mit seinen Wünschen und Vorstellungen gewillt, das Angebot des beschlossenen und geplanten Medien- und Kulturzentrums, mit seinen Räumen und Angeboten zu nutzen bzw. zu unterstützen? Eine zweites „Kulturhaus“, das in Konkurrenz zum städtischen steht wäre schlecht für beide Seiten und unterstütze ich nicht.

Ich zitiere aus eurer Präsentation:

Ihr fordert ein
Kulturhaus für alle

Einen Ort für alle schaffen und so Gemeinschaft in Furth im Wald täglich erlebbar machen

Eine Anlaufstelle tagsüber und abends für Jung und Alt

Platz für weitere bestehende Initiativen, Spielkreise, AGs oder Vereine

Sozialer Mehrwert, Motor der Stadtentwicklung, Haus der Begegnung

Einen kulturell breit aufgestellten Ort mit mehreren Räumen verschiedener Größe bis hin zu einem kleinen Veranstaltungsraum, idealerweise mit Freiflächen für Sommerfeste oder Veranstaltungen draußen und innenstadtnah.

Genau das will die Stadt mit dem „Sudhaus“ schaffen. Hier sehe ich einen Großteil auch eurer Wünsche erfüllt.

Positiv und unterstützenswert finden wir einen Jugendtreff in privater Trägerschaft, auch mit einem Veranstaltungsraum für kleine Musikevents. Wir sollten die Initiative bei der Raumsuche und evtl. bei den Unterhaltskosten unterstützen, nicht aber Personalkosten übernehmen.

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