Neu für die SPD im Stadtrat: Jenny Dietl

Unsere Ortsvorsitzende wird am Mittwoch, den 18.01.2023 im Stadtrat vereidigt. Die "Chamer Zeitung" stellte sie in einem Interview den Furthern vor:

Die Neue sorgt für eine Premiere
Mit Jennifer Dietl vertreten erstmals zwei Damen eine Partei im Stadtrat – So sieht die Ränkamerin ihren überraschenden Einzug und ihre künftige politische Arbeit
Von Thomas Linsmeier, Chamer Zeitung vom 22.12.2022

Der Rücktritt von Siegi Ehrnböck aus dem Stadtrat war ohne Zweifel ein Paukenschlag, aber kein Novum. Zuletzt hatte sich 2019 Wera Müller aus Altersgründen so entschieden, einige Jahre zuvor Dr. Hubert Klima aus gesundheitlichen Aspekten. Dennoch sorgt der jüngste Rücktritt für eine noch nie dagewesene Konstellation im Further Stadtparlament.Jenny Dietl Denn mit der Nachrückerin Jennifer Dietl und ihrer SPD-Stadtratskollegin Silke Schell vertreten erstmals zwei Frauen alleine eine politische Gruppierung. Doch wer ist Dietl? Wie will sie ihre Arbeit gestalten? Das verrät die 33-Jährige in einem Gespräch.

Ehrnböcks Abschied kam nicht überraschend
Auch, dass Ehrnböcks überraschender Abschied Ende November für sie nicht ganz überraschend kam. „Siegi hat mich einige Wochen zuvor bereits über seine Entscheidung informiert“, sagt sie und zeigt dafür vollstes Verständnis. Er habe gesehen, dass „einige Stadträte keine Visionen und Ideen für die Landesgartenschau hatten und – egal was vorgeschlagen wurde – ein Projekt nach dem anderen zerschlagen wurde. Das frustriert.“ Ob sie davor auch Angst habe? „Ich werde einfach mein Bestes geben und versuchen, die Diskussionen voranzutreiben und Entscheidungen einzufordern. Ich weiß aber, dass das nicht leicht sein wird.“
Dass sie zusammen mit ihrer Genossin Silke Schell für ein Novum im Further Stadtrat sorgt, ist ihr bewusst. „Die Frauenquote funktioniert bei der SPD“, meint sie. Es sei halt für den Wähler einfacher, eine Frau zu wählen, wenn er auf einer Liste ein ausreichendes Angebot hat. Das sei bei der SPD der Fall gewesen. Generell blicke sie sehr zuversichtlich ihrer Arbeit, die im Januar mit der Vereidigung beginnen wird, entgegen. Auch dank Silke Schells Erfahrung. „Natürlich ist einem bewusst, dass mit einem Stadtratsmandat eine große Aufgabe auf einen wartet. Nicht nur zeitlich ist man da sehr eingespannt. Es bedeutet auch eine große Verantwortung, die Entscheidungen bestmöglich für Furth zu treffen“, gesteht Dietl. Ihr hilft dabei, dass die Further Kommunalpolitik für sie kein Neuland ist.



Seit 2019 führt sie den SPD-Ortsverband an
Die 33-Jährige übernahm im Ortsverband der Further Sozialdemokraten Ende 2019 den Vorsitz. Dadurch sei sie bereits eng in Stadtratsthemen eingebunden und vieles habe man auch kritisch diskutiert. „Allerdings werde ich selbst ein Stück weit meine Rolle im Stadtrat erst finden müssen“, betont sie. Denn es sei doch etwas anderes, am Ratstisch zu sitzen. „Da muss man gegebenenfalls schnell reagieren und schlüssig argumentieren.“ Was ihr dabei wichtig ist?

„Dürfen uns keine Verzögerungen erlauben“
„Entscheidungen müssen mit Augenmaß und Bedacht getroffen werden, gleichzeitig bedarf es Mut für Entscheidungen für die Zukunft“, sagt Dietl. Denn das Ziel sei eine gute Zukunft für Furth im Wald. Als wichtig erachtet die Ränkamerin dabei die Verbesserung der Infrastruktur, „auch und vor allem im Zusammenhang mit der Landesgartenschau“, ebenso eine nachhaltige Energiesicherheit und den Umweltschutz. Was die Landesgartenschau betrifft, bereite ihr der enge zeitliche Rahmen bis zum Start im Frühsommer 2025 Unbehagen. „Wir dürfen uns keine weiteren Verzögerungen durch mangelnde Entschlusskraft erlauben“, mahnt sie. Abgesehen von den laufenden Maßnahmen freut sich Jennifer Dietl aber vor allem auf „neue Projekte, die ich von Beginn an mit begleiten kann“. Auch was ihren Heimat-Ortsteil Ränkam betrifft.
Diesen will sie mit einem guten Angebot des öffentlichen Nahverkehrs besser auf die Zukunft vorbereiten. Die SPD-Chefin denkt dabei zum Beispiel an eine auf den Zugfahrplan abgestimmte Rufbuslinie zur besseren Anbindung an einen Bahnhof. Zudem wolle sie die beiden anderen Ränkamer Stadträte der Ränkamer Wählergemeinschaft beim Projekt „Radweg“, das diese bereits angestoßen haben, nach Kräften unterstützen.
Jennifer Dietl hat sich also einiges für die verbleibenden vier Jahre bis zu den nächsten Stadtratswahlen vorgenommen. Stellt sich nur noch die Frage: Wie ist sie eigentlich bei der SPD gelandet?

Soziale Gerechtigkeit ist ihr sehr wichtig
Das war während ihrer Münchner Zeit, 2017 kurz vor der Bundestagswahl. „Ich hatte damals angefangen, mich intensiver mit politischen Themen zu befassen“, erinnert sie sich. Zudem habe ein ehemaliger Kollege seinen Anteil gehabt, dass sie im Juli 2017 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands eintrat. „Ich sah und sehe vor allem das Thema soziale Gerechtigkeit als den Baustein, auf den wir in Deutschland setzen müssen, um eine Spaltung in unserer Gesellschaft verhindern beziehungsweise überwinden zu können“, betont sie.
Was dies betrifft, ist dies sicherlich nicht nur ein bundesweites Thema. Auch in der Grenzstadt gibt es manches zu tun, wie die Zahl der wachsenden Bedürftigen aufzeigt. Und hier hat sie mit ihrer SPD-Kollegin Silke Schell, die sich auch außerhalb des Stadtrates privat sehr sozial engagiert, eine aktive Mitstreiterin.

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